Geostrategie

"Es ist ein Markt."

Papst Franziskus


Australien und die Philippinen im festen und schnellen Gleichschritt gegen China

Im Vorfeld des Sondergipfels Australien-ASEAN in Melbourne stattete der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. einen historischen Staatsbesuch in Down Under ab und sprach dort vor dem australischen Parlament...

Als Reaktion darauf bezeichnete eine staatlich unterstützte chinesische Zeitung die Ansprache von Marcos Jr. als zynischen Trick, „um einen Verbündeten in eine provokative Strategie hineinzuziehen“ und argumentierte, dass die Philippinen westliche Mächte um sich scharen, um Chinas Ambitionen im Südchinesischen Meer in Schach zu halten...

Die Philippinen, die über eine liberale Demokratie amerikanischen Vorbilds verfügen, vertraten in wichtigen geopolitischen Fragen ebenfalls westliche Positionen, insbesondere im Ukraine-Konflikt und im Atom-U-Boot-Abkommen Australien-Großbritannien-USA (AUKUS).

Darüber hinaus begrüßten die Philippinen eine erweiterte militärische Zusammenarbeit und gemeinsame Übungen mit Australien, die in massiven Übungen sowie einer beispiellosen vierseitigen Marinepatrouille im Südchinesischen Meer zusammen mit den USA und Japan gipfelten...

Der Leitartikel warnte, dass Marcos Jr. sein Land „in die falsche Lage“ bringe, da „kein anderes ASEAN-Land bereit ist, hinter den Provokationen der Philippinen im Südchinesischen Meer zu stehen“.

asiatimes.com, Richard Javad Heydarian2. März 2024


"Die Lieferung der Taurus-Systeme hätte das Kriegsgeschehen eskaliert"

Der Ex-Brigadegeneral Erich Vad kritisiert im Interview mit Simon Zeise die deutsche Ukraine-Politik. Es drohe Chaos wie beim Abzug aus Afghanistan.

"...Das, was Hannah Arendt einmal „Denken ohne Geländer“ genannt hat.
Wir müssen die Weltunordnung um uns herum zu verstehen lernen, damit wir uns auf
die Konflikte von morgen einstellen können. Schließlich nehmen die Krisenherde und
Kriegsschauplätze zu. Eine einfache Aufteilung der Welt in Demokratien und Autokratien, in unversöhnliche Freunde und Feinde entspricht weder der zunehmenden Multipolarität der Welt, noch kann sie im Interesse Deutschlands liegen."

Berliner Zeitung, Nr. 35, Sonnabend, 10. Februar / Sonntag, 11. Februar 2024


"Interview erschüttert den Vatikan: Tritt Papst Franziskus zurück?"

"Im TV-Interview blickt Franziskus auf zehn Jahre Pontifikat zurück. Er spricht über den „dritten Weltkrieg“ und sorgt für Spekulationen über seinen Rücktritt.

Der Pontifex bezeichnete den Krieg in der Ukraine als den „III. Weltkrieg“. „Er begann stückweise, und jetzt kann niemand mehr sagen, dass es nicht ein weltweiter Krieg ist.

Die Großmächte sind alle darin verwickelt.

Das Schlachtfeld ist die Ukraine. Jeder kämpft dort“,

so Franziskus.

„Ein Fachmann sagte mir: Wenn ein Jahr lang keine Waffen produziert würden, wäre das Problem des Welthungers gelöst.

Es ist ein Markt.

Man macht Krieg, verkauft die alten Waffen und probiert die neuen aus“, fügte er mit Blick auf die Waffenindustrie hinzu. (...)

Der Papst deutete an, dass nicht nur Russland die Schuld für den Konflikt in der Ukraine trage.

„Es gibt dort Interessen, nicht nur des russischen Imperiums, sondern auch von Imperien anderswo“, meinte der 86-Jährige. Er erinnerte auch an andere Kriege, die seit Jahren Völker in Leid und Armut versetzen. „Die Konflikte im Jemen, in Syrien, die armen Rohingya in Myanmar.

Wieso dieser Schmerz? Kriege tun weh. Da gibt es keinen Geist Gottes. Ich glaube nicht an heilige Kriege.“

berliner-zeitung.de, Franz Becchi, 10.03.2023


"Die USA gewinnen den Ukraine-Krieg"

"Die USA unterstützen die Ukraine wie kein zweites Land der Erde. Doch ganz selbstlos ist die Hilfe nicht. Denn zu verschenken hat auch Joe Biden nichts. Der US-Präsident setzt auf eine „Bewaffnung auf Kredit“.

Deutschland dagegen muss hoffen, dass der Krieg unweit seiner Haustür bald endet.

Profiteur No. 1: Die US-Rüstungsindustrie

Profiteur No. 2: Die US-Energiekonzerne

Profiteur No. 3: Die US-Regierung

Wenn es denn den Planungsstab im Verteidigungsministerium noch gäbe, würde er dem Minister in der Executive Summary folgende Paradoxie aufschreiben:

Russland führt Krieg gegen die Ukraine –

und Amerika gewinnt."

focus.de, Gabor Steingart, 18.01.2023



Unscharfer politischer Begriff

"Ist der Krieg gegen die Ukraine ein Stellvertreterkrieg?"

"Ob man den Krieg in der Ukraine als Stellvertreterkrieg sieht, hängt stark davon ab, wie man Fragen bewertet, die damit auf den ersten Blick gar nichts zu tun haben.

Die Frage der Waffenlieferungen etwa. Oder die Frage, wer schuld ist an diesem Krieg."

"(...) Dies ist der Kern der Stellvertreter-These.

Sie steht und fällt mit der Annahme, dass der Westen eine Teilschuld am russischen Vernichtungskrieg trägt und dass es besser wäre, wenn die Ukraine keine Waffen bekäme.

So gesehen ist die Debatte, ob der Krieg in der Ukraine ein Stellvertreterkrieg ist, am Ende nur eine Stellvertreterdebatte."

n-tv.de, Hubertus Volmer04.12.2022


General a.D. sieht Irrglauben

"Es ging nie um militärischen Sieg über Russland"

"Der lange und erfolgreiche Widerstand der Ukraine gegen die russische Invasion überrascht fast alle Beobachter. Auch Brigadegeneral a.D. Erich Vad räumt ein, dass der Krieg anders läuft, als zunächst erwartet. Dennoch warnt er eindringlich davor, daraus die falschen Schlüsse zu ziehen." n-tv

"Es läuft im Moment ein großer Abnutzungskrieg."

"Der amerikanische Generalstabschef hat deutlich gesagt - deutlicher kann man`s nicht sagen:

"Es gibt keine militärische Lösung in diesem Krieg."

"Ich denke, wenn absehbar ist, dass es keine militärische Lösung gibt, sollte man in Verhandlungen gehen."

n-tv.de, Mediathek, Interview mit Erich Vad24.11.2022


"G20-GipfelAuch ohne Putin keine Harmonie"

"Der G20-Gipfel in Indonesien ist konfliktbeladen wie nie, selbst wenn der russische Präsident fernbleibt. Die Weltordnung ist im Umbruch und sortiert sich nur mühsam neu."

"Lars Brozus ist stellvertretender Leiter der Forschungsgruppe Globale Fragen an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, Felix Heiduk leitet dort die Forschungsgruppe Asien.

Den G20-Gipfel auf Bali beobachten sie mit Sorge: Auch ohne den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei das Treffen schwierig und gemeinsame Positionen nur schwer zu finden."

Ein Gastbeitrag von Lars Brozus und Felix Heiduk, Zeit Online, 14.11.2022