Frieden schaffen

ohne Waffen


"Gebt dem Pazifismus wieder eine Stimme"

"Der Traum vom Frieden kann die Wirklichkeit nicht ausblenden. Doch er bleibt ein wichtiger Ausgleich zum Albtraum vom Krieg.(...)

Man muss selbst kein Pazifist sein, um das Verstummen der Friedensapostel zu bedauern. Man kann auch als Anhänger nüchterner Realpolitik und als Freund der Nato zur Einsicht kommen, dass der Pazifismus eine Stimme im Konzert der Demokratie bleiben sollte. Das ist schon ein Gebot des Pluralismus, der kein Selbstzweck ist. Meinungsvielfalt – der Wettstreit um die besten Argumente – macht eine Gesellschaft stark.(...)

Pazifismus kann auch heißen, sich nicht von der Logik des Krieges vereinnahmen zu lassen. Andere Aufgaben der Politik bleiben wichtig, um Konflikte und Kriege zu vermeiden: Klimaschutz, Entwicklungshilfe, globale Gerechtigkeit, der Ausgleich von Wirtschaftsinteressen mit Großmächten wie China …(...)"

saechsische.de, Kommentar von Marcus Thielking, 24.12.2022


"„Wie Öl ins Feuer gießen“

EKD-Friedensbeauftragter gegen Waffenlieferungen"

"Der EKD-Friedensbeauftragte Friedrich Kramer bleibt trotz aller Kritik bei seiner Position: Der Westen sollte keine Waffen an die Ukraine liefern. Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wünscht sich international stärkere Bemühungen um eine Waffenruhe.

 „Es wird zwar so getan, als seien Waffen das, was die Sache voranbringt. Aber wenn man genau hinguckt, merkt man auch, es ist wie Öl ins Feuer gießen.“

Waffen würden zum Töten verwendet, nicht zur Rettung von Leben.

„Wir wissen nicht, wie lang der Krieg geht, ob wir uns auf 2, 4, 6, 10 Jahre einstellen müssen. Wie viele Menschen da sterben, das ist alles fürchterlich. Und ich finde, es muss sofort aufhören. Auch die Weltgemeinschaft müsste viel klarer für eine Waffenruhe eintreten.“"

welt.de, dpa/epd/coh, 20.12.2022


"03. Mai 2022, Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer, erklärt:

„Der Offene Brief an den Kanzler bildet nicht die Mehrheit der veröffentlichten Meinung ab, aber durchaus die Mehrheitsmeinung der Gesellschaft.“

Und er fügte hinzu: „Auch meine.“

02. Mai 2022, Dieter Nuhr postet auf Facebook eine scharfe Kritik an den Medien im Umgang mit dem „Offenen Brief“."

EMMA, DER OFFENE BRIEF DER 28 - CHRONIK DER REAKTIONEN, 13. Oktober 2022


Ex-Bischöfin Käßmann kritisiert Waffenlieferungen an Ukraine

"Die ehemalige EKD-Vorsitzende und Bischöfin von Hannover, Margot Käßmann, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert.

Käßmann sagte am Sonnabend im rbb24 Inforadio in der Sendung "12:22", der Angriff Russlands auf die Ukraine sei keine Zeitenwende.

Es habe vielmehr in den vergangenen Jahren ununterbrochen Kriege gegeben, etwa in Syrien oder Jemen.

Wer sich mit den Kriegen in Ex-Jugoslawien beschäftigt habe, habe auch dort gesehen, wie im Krieg immer wieder die gesamte Menschlichkeit zusammenbreche."

NDR, Stand: 02.07.2022 08:46 Uhr


Harald Welzer bei phoenix:

Frieden schaffen ohne Waffen - Utopie oder Realpolitik?

"Krieg erzeugt Geschichten, die ziemlich eindeutig sind. Kriegszeiten sind nicht die Zeiten der großen Differenzierung und des "Nicht-schwarz-weiß" sondern grau und abgewogen und unterschiedliche Schattierung."

"Was wir in diesem Brief versucht haben zu formulieren war ja, dass man die eindimensionale Logik des immer weiter Steigerns des Waffeneinsatzes unterbrechen muss. Und dass man Fenster finden muss, in diese Logik gewissermaßen etwas reinzulegen, was wieder Verhandlungen möglich macht."

16.05.2022, YouTubeWELZER ARCHIV


Papst gibt Nato Mitschuld am Krieg:

„Das Bellen der Nato an Russlands Tür"

„(...) Hinter jedem Konflikt stünden „internationale Interessen".

(…) Dieser Konflikt sei von außen geschaffen worden. Er könne nicht sagen, ob es richtig sei, die Ukraine jetzt mit Waffen zu versorgen, so Franziskus.(...)“

FOCUS online, 05.05.2022


Russland und Ukraine - Im Gespräch mit Friedrich Glasl

„Ich finde wichtig, dass wir uns nicht suggerieren lassen: Es gibt keine Möglichkeit, nur hau drauf was geht. Das ist es nicht. Und ich sage das natürlich vor dem Hintergrund meiner Motivation, warum ich überhaupt Mediation und Konfliktforschung mache. Aber dass jetzt auch auf Seiten der EU ein gewisses Panikverhalten auftritt, sowas wie Hochrüsten, Hochrüsten, Hochrüsten(...) - psychologisch verständlich, aber es ist keine einzige Lösung. Die Lösungen bestehen vielmehr in Staatengemeinschaft, die präventiv und Aktionen mit Interventionen, Sanktionen aktiv wird. Dafür ist ja auch die UNO gegründet worden. (...)“
„Es gibt so etwas wie ein Weltgewissen. Da kommt keiner ungestraft davon - auch ein Putin nicht.“

Deutsche Stiftung Mediation, 24.03.2022