Gedanken


DAS GEHT AN DICH

Das geht an Dich und mich und jeden:

Mehr sein, weniger reden,

weniger sagen, fragen, klagen,

mehr die Wärme nach innen schlagen;

unsere Zungen in Züchten halten,

nicht immer die ewig alten Sätze und Plätze wiederkäuen,

Phrasen und Fratzen in allem scheuen,

langsam prüfen,

sich gern bescheiden,

alles schnelle Vorurteil meiden;

uns genügen im Unentbehrlichen,

uns vereinfachen,

uns verehrlichen,

eins

vom Kindes- zum Greisenleben:

weise,

weise zu werden streben.

"Kennst Du das Land, wo die Kanonen blüh`n?"

"Sieh, dass Du Mensch bleibst:

Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar und heiter sein, ja heiter trotz alledem und alledem, denn das Heulen ist Geschäft der Schwäche."

Rosa Luxemburg, 1916

Am Anfang war das Wort.

„Du musst das Leben nicht verstehen."

"Das Leben war das Licht der Menschen."

Weil Du nicht da bist

Das Eisenbahngleichnis


WIR KÖNNEN NIE

Wir können nie, was um uns lebt und webt, erstaunt und tief genug betrachten;

denn unser Sinn, zur Flachheit neigend, strebt zu oft danach, die Dinge zu missachten.

Indes der Mensch nach Unerhörtem hascht, erstirbt der feine Sinn ihm für das Kleine;

und was ihn nicht als Wunder überrascht: das dünkt ihm das Natürliche, Gemeine.

Und doch ist Wunder diese ganze Welt!

 

Und nichts in ihr ist einfach und gewöhnlich.

 

Denn wir vergessen stets - sie steht und fällt mit dir, mit mir: sie ist durchaus persönlich.

Weltgeheimnis

"Der tiefe Brunnen weiß es wohl."

Mit leichtem Gepäck


Nachtgedanken

Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Ich kann nicht mehr die Augen schließen, und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergeh`n! Seit ich die Mutter nicht geseh`n, zwölf Jahre sind schon hingegangen; es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst. Die alte Frau hat mich behext, ich denke immer an die alte, die alte Frau, die Gott erhalte!

Die alte Frau hat mich so lieb, und in den Briefen, die sie schrieb, seh` ich, wie ihre Hand gezittert, wie tief das Mutterherz erschüttert.

Die Mutter liegt mir stets im Sinn. Zwölf lange Jahre flossen hin. Zwölf lange Jahre sind verflossen, seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.

"Denk ich an Deutschland in der Nacht,

dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Ich kann nicht mehr die Augen schließen,

und meine heißen Tränen fließen."

Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land, mit seinen Eichen, seinen Linden werd` ich es immer wiederfinden.

Nach Deutschland lechzt' ich nicht so sehr, wenn nicht die Mutter dorten wär; das Vaterland wird nie verderben, jedoch die alte Frau kann sterben.

Seit ich das Land verlassen hab, so viele sanken dort ins Grab, die ich geliebt - wenn ich sie zähle, so will verbluten meine Seele.

Und zählen muß ich - mit der Zahl schwillt immer höher meine Qual. Mir ist, als wälzten sich die Leichen auf meine Brust - Gottlob! Sie weichen!

Gottlob! Durch meine Fenster bricht französisch heit`res Tageslicht. Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen, und lächelt fort die deutschen Sorgen.


Die Lösung

"Sollen sie doch barfuß laufen."

Letzte Worte

"Wo ich weile, dort ist Frieden."

Nähe des Geliebten

"Ich bin bei dir."


ICH DENK AN DICH