"Die Wucht des Krieges trifft immer ihre Opfer,
aber selten trifft die Wucht des Pazifismus die Krieger."
Kurt Tucholsky
Das ist die Rote Linie:
Bundesweite Demonstration am 3. Oktober 2025
in Berlin und Stuttgart
Gegen die Hochrüstung mit ihren unsozialen Konsequenzen.
Gegen die Mittelstreckenwaffen. | Gegen die innere Militarisierung.
Gegen die Bedrohungslüge.
Für die Beendigung aller Kriege – insbesondere in der Ukraine und im Mittleren Osten/Westasien.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Gesamtwert aller in einem Land innerhalb eines Jahres produzierten Waren und Dienstleistungen. Der Bundeshaushalt ist nur ein kleiner Teil davon und betrug im Jahr 2024 nur etwa ein Zehntel des BIP, das bei etwa 4,31 Billionen Euro lag.
Der Bundeshaushalt hingegen bezieht sich ausschließlich auf die geplanten Ausgaben und Einnahmen des Bundes für ein Jahr. Für 2024 beliefen sich die Ausgaben des Bundeshaushalts auf etwa 465,7 Milliarden Euro.
Das bedeutet, dass der Bundeshaushalt nur knapp 11 % des BIP ausmacht.
✌️ Sagt gemeinsam Nein!✌️
Es ist die Rote Linie mit dem Roten Faden - nicht mehr und nicht weniger. Darauf kommt es an.
Jede Stimme ist unendlich wichtig! Sagt NEIN!
» Dann gibt es nur eins! «
Wolfgang Borchert
Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern Stahlhelme und Maschinengewehre. dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Besitzer der Fabrik.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Forscher im Laboratorium.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Dichter in deiner Stube.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder, du sollst Hasslieder singen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Pfarrer auf deiner Kanzel.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Kapitän auf dem Dampfer.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keinen Weizen mehr fahren, sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Richter im Talar.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Schneider auf deinem Brett.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Bahnhof.
Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst das Signal geben zur Abfahrt, für den Munitionszug und für den Truppentransport, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt.
Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Kairo und Hamburg und Oslo - Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt,
wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!
Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, Mütter, wenn IHR nicht nein sagt, dann: dann:
In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken,
algen-, tang- und muschelüberwest den früher so schimmernden dröhnenden Leib,
friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben -
die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen,
hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Straßen -
eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen,
gefräßig, wachsend,
wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen,
grausig und gierig, unaufhaltsam -
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen,
der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen,
die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren
und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken -
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln -
in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen -
das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird grün werden
und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife,
das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer
und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln - zerbröckeln - zerbröckeln -
dann wird der letzte Mensch,
mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge,
antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren,
einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte,
der letzte Mensch,
dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend -
und seine furchtbare Klage: WARUM?
wird ungehört in der Steppe verrinnen,
durch die geborstenen Ruinen wehen,
versickern im Schutt der Kirchen,
gegen Hochbunker klatschen,
in Blutlachen fallen,
ungehört,
antwortlos,
letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch –
all dieses wird eintreffen,
morgen,
morgen vielleicht,
vielleicht heute Nacht schon,
vielleicht heute Nacht,
wenn – wenn –
wenn ihr nicht NEIN sagt.
"Die Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder!“ ruft für den 3. Oktober zu einer bundesweiten Demonstration an zwei Orten in Berlin und Stuttgart auf.
Wir wollen Frieden, Waffenstillstand, Verhandlungen und Abrüstung. Wir verteidigen damit das Soziale. Deshalb gehen wir am 3.10. wieder bundesweit auf die Straßen.
✌️ Gemeinsam ✌️
mit vielen Friedensinitiativen und -organisationen, sozialen Bewegungen, Gewerkschaftern, Kirchenvertretern und vielen anderen. Unser Ziel ist eine Verbreiterung der Friedensbewegung, die Gewinnung von neuen Partnern.
Für Berlin planen wir unter anderem drei Demonstrationszüge, die mit zehntausenden Menschen als Sternmarsch stattfinden werden. Davor gibt es drei Auftaktkundgebungen und anschließend eine Schlusskundgebung. Wir streben an, dass sich daran möglichst viele Friedensinitiativen und Organisationen gemeinsam mit uns beteiligen.
Genauere Informationen zu den Initiatoren, den Vorbereitungen, zu noch stattfindenden Aktionsberatungen, zum zeitlichen Ablauf und zum Aufruf für diese große Demonstration gibt es hier auf dieser Webseite ab Mitte Juli."
Und bitte nicht vergessen: den Berliner Appell!
"Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter,
als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen:
Nein!"
Kurt Tucholsky
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