Ausschnitt aus dem sog. "Humanitären Völkerrecht" (Kriegsvölkerrecht):
"Zivilpersonen und die Zivilbevölkerung genießen im internationalen bewaffneten Konflikt den allgemeinen Schutz vor den von Kriegshandlungen ausgehenden Gefahren. Sie dürfen nicht das Ziel militärischer Angriffe sein. Im Zweifel gilt eine Person als Zivilperson. Die Zivilbevölkerung bleibt auch dann Zivilbevölkerung, wenn sich unter ihr einzelne Personen befinden, die nicht Zivilpersonen sind (Kombattanten)."
Gaza.
Keiner kann später behaupten, er hätte nicht gewusst, was los ist.
Von einem "Verteidigungskrieg" ist die Rede.
Aber "warum werden Menschen, die Lebensmittel sammeln, getötet"? Ein Soldat sagte, ihm "ist kein einziger Fall von Gegenfeuer bekannt. Es gibt keinen Feind, keine Waffen."
Und wie konnte es soweit kommen, fragt ein hochrangiger Offizier, dass "ein Teenager bereit ist, sein Leben zu riskieren, nur um einen Sack Reis von einem Lastwagen zu ziehen? Und auf den schießen wir mit Artillerie?"
„Es ist ein Killing Field", sagt ein anderer Soldat.
"So ist das jetzt in Gaza: Verhungern oder erschossen werden", schreibt die SZ.
"Anfang Juli gab das IKRK bekannt, dass sein Feldlazarett in Rafah über 2200 verwundete Patienten behandelt habe. Die meisten von ihnen seien im Rahmen der Lebensmittelverteilung angeschossen worden...
Kinder kamen mit fehlenden Knien, Füssen und Händen herein."
Warum muss sich der militanteste Staat der Welt gegen Kleinkinder verteidigen?
"Uns wurde ständig gesagt, dass es in Gaza keine Nichtkombattanten gibt, und anscheinend ist diese Botschaft bei den Truppen angekommen", sagte ein hochrangiger Reserveoffizier.
Diese Botschaften kommen auch von Regierungsmitgliedern: "The children in gaza have brought this upon themselves." Oder: "I do not make a distinction between the terrorist murderers and the civilian population in gaza."
Bundespressekonferenz
Hilflosigkeit, Verzweiflung, Wut, Trauer und Schmerz.
Dazu verdammt sein, dieses Grauen miterleben zu müssen, mit anzusehen, dass es keiner stoppt, aber alle zuschauen. Wie müssen sich die direkt Betroffenen fühlen?
Wie kann ein Mensch das ertragen?
Dort - im "Heiligen Land" - geschieht vor aller Augen das Unheiligste.
Es verschlägt mir die Sprache - umso dankbarer bin ich für dieses neue Gedicht von Rainer Kirmse:
Unheil im Heiligen Land
Apokalypse Gaza
Wir blicken auf eine Krise,
die das Heilige Land heimsucht.
Keine Spur vom Paradiese,
Millionen Menschen auf der Flucht.
Hamas, im Befreiergewand,
überzieht mit Terror das Land.
Die vielen Geiseln und Toten,
hier ist Gegenwehr geboten.
Bei allem Zorn und großem Leid,
gerechter Kampf braucht Menschlichkeit.
Wenn Frauen und Kinder sterben,
muss die Hamas nicht viel werben.
Gazas Schicksal die Welt bewegt,
Stadt in Schutt und Asche gelegt.
Hunger und Not in den Straßen,
Nährboden für blindes Hassen.
Der Brandherd im Nahen Osten
kann noch viele Opfer kosten.
Die Staaten, jede Supermacht,
keiner darf handeln unbedacht.
Mit oder ohne Religion,
Friedensengel braucht die Region.
Rainer Kirmse , Altenburg
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