Zur Sprengung des Kachowka-Staudamms - ein Fund aus The Washington Post

Veröffentlicht am 6. Juni 2023 um 18:19

Die Sprengung des Staudamms am heutigen Tag ist eine weitere (und im Ausmaß noch nicht absehbare) Katastrophe durch den Ukrainekrieg. Die IAEA entwarnte bisher lediglich für "momentan" im Bezug auf das Kernkraftwerk Saporischschja, welches durch den Stausee gekühlt wird. Bisher konnte ich nichts darüber finden, in welcher Geschwindigkeit sich das Wasser bewegt bzw. der Wasserstand sinkt. Wieder einmal können wir nur hoffen und man möchte schon fast sagen: beten, abgesehen von der schon jetzt verursachten katastrophalen Zerstörung durch die Überschwemmungen.

Cui Bono? Ich habe ein Déjà-vu: das Nord-Stream-Märchen! Was da jetzt wohl alles wieder erzählt wird... Finden sie da auch einen Stiefel? Eine Yacht? Pässe auf dem Grund des Dnepr?

Man kann nicht sagen, wer das verursacht hat, jedoch eines ist sicher: es wurde gezielt und geplant durchgeführt.

Und dann, während es permanent neue Geschichten in den Medien gibt, taucht dieser unglaubliche Artikel der Washington Post vom 29.12.2022 auf (gefunden von Doris Wünschmann, DsW):

Die ukrainische Gegenoffensive, die Putin schockierte und den Krieg neu gestaltete - The Washington Post

Daraus: "...Um über das weitere Vorgehen bei der Operation zu entscheiden, trafen ukrainische Kommandeure im vergangenen Juli zu einer Kriegsspielsitzung mit ihren amerikanischen und britischen Kollegen in Deutschland ein. Damals erwogen die Ukrainer eine weitaus breitere Gegenoffensive an der gesamten Südfront, einschließlich eines Vorstoßes an die Küste in der Region Saporischschja, der Moskaus begehrte "Landbrücke" durchtrennen würde... In einem Raum voller Karten und Tabellenkalkulationen führten die Ukrainer ihre eigene "Tabletop-Übung" durch, in der sie die Reihenfolge der Schlacht beschrieben – welche Formationen sie verwenden würden, wohin die Einheiten gehen würden und in welcher Reihenfolge – und die wahrscheinliche russische Reaktion. Die amerikanischen und britischen War-Gamer führten ihre eigenen Simulationen mit den gleichen Eingaben, aber unterschiedlicher Software und Analyse durch..."

Generalmajor Andrij Kowalchuk, der mit der Leitung der Gegenoffensive in Cherson beauftragt war, machte sich daran, das von Russland besetzte Gebiet auf der Westseite des Dnjepr zu halbieren und die russischen Streitkräfte in die Falle zu locken. "Meine Aufgabe war es nicht nur, das Gebiet zu befreien", sagte er. "Meine Aufgabe war es von Anfang an, die Kraft zu verdecken und zu zerstören. Das heißt, sie nicht gehen oder existieren zu lassen ."

"Als dies nicht gelang, war das Ziel, sie zur Flucht zu zwingen... Russland musste seine Streitkräfte über drei Übergänge bewaffnen und versorgen: die Antonowski-Brücke, die Antonowski-Eisenbahnbrücke und den Nowa-Kachowka-Staudamm... Die beiden Brücken wurden mit von den USA gelieferten M142 High Mobility Artillery Rocket Systems – oder HIMARS-Werfern, die eine Reichweite von 50 Meilen haben – angegriffen und schnell unpassierbar gemacht...

Kowalchuk erwog, den Fluss zu überfluten. Die Ukrainer, sagte er, führten sogar einen Testangriff mit einer HIMARS-Trägerrakete auf eine der Schleusen am Nowa-Kachowka-Staudamm durch und bohrten drei Löcher in das Metall, um zu sehen, ob das Wasser des Dnjepr genug angehoben werden könnte, um russische Übergänge zu behindern, aber nahe gelegene Dörfer nicht zu überfluten.

Der Test sei ein Erfolg gewesen, sagte Kovalchuk, aber der Schritt bleibe ein letzter Ausweg. Er hielt sich zurück..."

washingtonpost.com, Isabelle Khurshudyan, Paul Sonne, Serhij Morgunow, Kamila Hrabchuk, 29.12.2022

Und dazu Folgendes auf der UN Nations Digital Library:

Schreiben des Ständigen Vertreters der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen vom 21. Oktober 2022 an den Generalsekretär und den Präsidenten des Sicherheitsrats

https://digitallibrary.un.org/record/3992285#record-files-collapse-header

Warum nur berichtet keiner darüber? Unsere Medien kennen den Artikel nicht? Auch nicht das UN-Dokument? Das ist noch lange kein Beweis für den Verursacher, aber mindestens in dieser Spekulationssituation zwingend in die Debatte einzubringen, oder täusch` ich mich da? Alle suchen angeblich Indizien, aber die bereits erfolgte Testsprengung und die Simulationen werden ignoriert?

Das alles kann einem nur noch das Fürchten lehren...!


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