International Rescue Committee | IRC

International Rescue Committee (IRC) ist eine humanitäre Hilfsorganisation, deren Arbeit entlang des Spektrums von Nothilfe bis Integration und Entwicklungszusammenarbeit wirkt.


Albert Einstein rief im Jahr 1933 zur Gründung der Organisation auf. Mit der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 sah sich Einstein gezwungen, Deutschland zu verlassen. Als bekennender Pazifist wurde er in Deutschland für seine öffentlichen Äußerungen zum Pazifismus verfolgt. 1934 wurde Albert Einstein strafausgebürgert und Teile seiner Arbeit als „undeutsches Schrifttum“ verbrannt.

Seitdem leistet IRC insbesondere für jene Menschen lebensrettende Hilfe, die vor Krieg, Verfolgung oder Naturkatastrophen fliehen müssen. Ebenso unterstützt IRC die aufnehmenden Gesellschaften mit mehr als 17.000 Mitarbeiter*innen durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Unterkünften, Gesundheits-versorgung und Bildungsangeboten sowie Programmen zu Selbstbestimmung und Teilhabe, Schutz vor Gewalt und Schaffung von Einkommensmöglichkeiten. 

Präsident und CEO von IRC ist David Miliband, ehemaliger Außenminister des Vereinigten Königreichs und Sohn von Geflüchteten.

Seit 2016 ist IRC auch in Deutschland vertreten. Im Dialog mit Politik, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen, privaten Partnern und der Öffentlichkeit gestaltet IRC Projekte im In- und Ausland. Für die Programmarbeit in Deutschland liegen die Schwerpunkte auf der Bildung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, der Förderung von Teilhabe besonders schutzbedürftiger Geflüchteter sowie deren wirtschaftliche Integration durch Beschäftigung und finanzielle Unabhängigkeit.

Emergency Watchlist 2023

Die 10 schlimmsten humanitären Krisen weltweit

Jedes Jahr veröffentlicht International Rescue Committee eine Liste mit den 20 humanitären Krisen, die sich im nächsten Jahr am stärksten verschlimmern werden. Die Emergency Watchlist stellt fest, wo sich Nothilfe und lebensrettende Unterstützung konzentrieren müssen, um die größte Wirkung zu erzielen.

Auf dem Weg ins Jahr 2023 kämpfen Länder auf der ganzen Welt weiterhin mit jahrzehntelangen Konflikten, wirtschaftlichen Turbulenzen und den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Mehr als 340 Millionen Menschen weltweit sind in humanitärer Not, mehr als 100 Millionen auf der Flucht. Die Analyse von IRC zeigt: Internationale Systeme und Sicherheitsvorkehrungen, die verhindern sollen, dass humanitäre Krisen außer Kontrolle geraten, funktionieren nicht ausreichend – ob diplomatische Abkommen, UN-Tribunale, Klima-Frühwarnsysteme oder humanitäre Hilfe selbst. 

2023 stehen Somalia, Äthiopien und Afghanistan ganz oben auf der Liste. Auch die Ukraine zählt zu den 10 schlimmsten humanitären Krisen der Welt.

Gründe dafür sind die seit Jahrzehnten verheerendsten Dürren in Ostafrika, die wirtschaftliche Notlage in Afghanistan und der Krieg in der Ukraine.  

Die IRC Emergency Watchlist 2023 analysiert die 3 wichtigsten Faktoren, die humanitäre Krisen beschleunigen: jahrzehntelange bewaffnete Konflikte in den meisten der Watchlist-Ländern, der Klimawandel mit nie dagewesenen Dürren und Überflutungen sowie wirtschaftliche Krisen mit weltweit steigenden Preisen. Der Bericht zeigt auf, was die internationale Gemeinschaft in einer außer Kontrolle geratenen Welt tun muss, um die internationalen Systeme zu stärken. 

Die menschlichen und wirtschaftlichen Kosten dieser Krisen und Katastrophen sind nicht gleichmäßig verteilt. In den Ländern auf der Emergency Watchlist 2023 leben nur 13 % der Weltbevölkerung. Doch in diesen Ländern entfallen 90 % der Menschen in humanitärer Not und 81 % der gewaltsam vertriebenen Menschen.

Die Weltgemeinschaft muss verstehen, was in diesen 20 Ländern geschieht und was wir dagegen tun können. Nur dann haben wir vielleicht eine Chance, das Ausmaß des menschlichen Leids zu verringern. 

10. Ukraine: Krieg führt zur größten Vertreibungskrise der Welt

9. Haiti: Bandengewalt und Klimawandel sorgen für Chaos

8. Burkina Faso: Aktivitäten bewaffneter Gruppen führen zu Instabilität

7. Südsudan: Der Klimawandel verschärft das Erbe des Bürgerkriegs

6. Syrien: Jahrelanger Krieg löst eine Wirtschaftskrise aus

5. Jemen: Gescheiterter Waffenstillstand könnte zu neuem Konflikt führen

4. Demokratische Republik Kongo: Jahrzehntelange Konflikte eskalieren

3. Afghanistan: Eine ganze Bevölkerung wird in die Armut getrieben

2. Äthiopien: Dürre und Konflikte verschärfen Not von Millionen Menschen

1. Somalia: Eine katastrophale Hungerkrise steht ganz oben auf der Watchlist

Was muss getan werden?

Um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen, müssen die internationalen Institutionen die Art und Weise, wie wir im Jahr 2023 mit Krisen umgehen, neu überdenken. Dazu gehört, dass wir uns ehrgeizige Ziele setzen, um die andauernden Zyklen von Konflikten und Verwüstungen zu durchbrechen.